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Goodbye Cologne, Hello Cape Town

Die letzten Tage in Köln vergehen wie im Flug und die Vorfreude ist nach wie vor ungebremst groß. Wir sind gut organisiert, so dass es tatsächlich nicht im befürchteten Stress ausartet. Die Taschen sind schon einige Tage vorher gepackt, so dass wir nur noch den ersten Geburtstag unserer Jüngsten feiern und die Wohnung klar Schiff für unsere Zwischenmieter machen müssen. Zugegeben, letzteres ist dann am Ende doch ein Kraftakt, da wir vieles bis zuletzt benötigen, aber auch das schaffen wir ohne Nervenzusammenbrüche und so verlassen wir dick bepackt mit drei Reisetaschen, drei Rucksäcken, einem Buggy und zwei Kindern unsere Wohnung und brechen auf in unser bisher größtes Abenteuer zu Viert:
Drei Monate on Tour in Südafrika.
Damit die lange Anreise für alle Beteiligten möglichst angenehm wird, haben wir uns bei unserer Reiseplanung für einen 12-stündigen Nachtflug ohne Zwischenlandung entschieden (hier gehts zu unseren Tipps für einen Langstreckenflug mit Kindern). Diese Entscheidung zahlt sich aus – unsere Kleine schläft in ihrem Baby Bassinet neun Stunden durch. Die Große wacht zwar immer mal wieder auf, ist aber gut drauf, nur sehr kuschelbedürftig. Die wachen Stunden überstehen wir ebenfalls sehr entspannt mit unserem Spielekoffer und dem servierten Frühstück. Pünktlich landen wir in Kapstadt und sind auf unsere erste Unterkunft gespannt, die vier Wochen unser Zuhause sein wird.
Angekommen in Hout Bay bei Kapstadt werden wir sehr herzlich von unserer Gastgeberin Adele empfangen. Unsere Unterkunft, das Tree House haben wir bei Airbnb gefunden. Was für ein Glücksgriff! Das Grundstück ist ein Traum sowohl für Kinder als auch ihre Eltern. Sandkasten, Kletterturm mit Rutsche, Seilrutsche, Astschaukel, Pool und Outdoordusche, Fische, ein Hund und eine Katze sowie ein schöner Blick auf die Berge erfreuen uns jeden Tag aufs Neue. Die Lage in Hout Bay ist für uns ebenfalls ideal, das Meer ist nah, das Stadtzentrum nur 30 min. mit dem Auto entfernt und die gesamte Kaphalbinsel lässt sich in akzeptablen Fahrtzeiten erkunden.
In den ersten Tagen regnet es teilweise stundenlang, glücklicherweise überwiegend in den Morgen- und Abendstunden. Wir können es gar nicht glauben, dass die Region unter akutem Wassermangel leidet und der Wasserverbauch auf 50 Liter pro Person und Tag reglementiert ist (seit 1.10.2018 auf 70 Liter). Damit ihr euch ein Bild von der täglichen Wassermenge machen könnt, hier ein Beispiel: In Deutschland liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person und Tag bei 123 Liter (Stand 2017). Wir fühlen uns direkt in unseren Wassersparmodus vom Campen in Neuseeland zurückversetzt, als wir teilweise nur mit einer kleinen Pfütze gespült haben, um den Wassertank zu schonen. Das wechselhafte Wetter bringt leider auch sehr kühle Nächte mit sich, so dass wir bei unserer ersten Einkaufstour zunächst Strumpfhosen für die Kinder besorgen. Die Häuser in Südafrika sind oft schlecht isoliert und haben nur einen Ofen zum Heizen. Uns steht in unserer Wohnung ein mobiler Gasofen zur Verfügung, den wir in den kalten Nächten abends anwerfen, wenn die Kälte langsam in das Haus zieht.
Aufgrund der Wetterlage beschließen wir unseren ersten Ausflug zur Waterfront zu machen. Wir verbringen einen kurzweiligen Nachmittag an der schönen, aber sehr touristischen Hafenpromenade. Wir sehen Robben im Hafenbecken schwimmen, schauen uns das nette African Trading Port Haus an und probieren einen der beiden Spielplätze aus.

Robbe an der Waterfront in Kapstadt

Robbe an der Waterfront in Kapstadt

Das Ganze wird untermalt von den vielen Straßenmusikanten, von denen unsere Kleinen direkt begeistert sind. Wir kommen sicherlich noch einmal wieder, denn für Kinder ist die Promenade toll und das Two Oceans Aquarium soll sehr empfehlenswert sein. Wir werden es bald testen und euch davon berichten.
Waterfront in Kapstadt mit Tafelberg im Hintergrund

Waterfront in Kapstadt mit Tafelberg im Hintergrund


Nur einen Tag später verziehen sich die Regenwolken am Vormittag endgültig und wir freuen uns über einen locker bewölkten Himmel. Mit dem Mittagsschlaf der Kinder machen wir uns auf zum Kap der Guten Hoffnung. Wir wählen den Weg über den Chapmans Peak Drive, eine Küstenstraße mit imposanten Ausblicken, die von Hout Bay nach Nordhoek führt.
Am Gate zum Cape of Good Hope Nature Reserve, das zum Table Mountain Nationalpark gehört, müssen wir ein Eintrittsgeld entrichten – auch in Südafrika ist nichts umsonst. Im Reserve kommen durch die weite und karge Landschaft schnell Safarigefühle auf und wir studieren aufmerksam die Umgebung – vielleicht sehen wir ja ein paar Tiere und mit ein bisschen Glück sogar eines der seltenen Bergzebras. Schon bald darauf entdecken wir einen Pavian. Das erste Tier auf Safari ist immer was Besonderes! Da die Kinder noch schlafen halten wir nicht wie sonst an um das Tier zu beobachten, sondern fahren weiter zum Cape Point. Den kurzen Weg zum Leuchtturm hinauf kann man wahlweise mit einer Standseilbahn (gegen ein geringes Entgelt) oder per Pedes zurücklegen. Der Ausblick vom Leuchtturm ist fantastisch, aber recht windig, so dass wir uns nach ein paar Fotos auf den Abstieg begeben.
Ausblick auf die Kaphalbinsel vom Leuchtturm

Ausblick auf die Kaphalbinsel vom Leuchtturm (links Atlantik, rechts False Bay)


Auf dem Parkplatz begegnen uns erneut einige Paviane, die auf der Suche nach Essbarem sind.
Pavian am Kap der Guten Hoffnung

Pavian am Kap der Guten Hoffnung

Sehr zur Freude unserer Großen sitzen einige sogar auf den Autos.
Kurz vor dem Kap der Guten Hoffnung sichten wir direkt am Straßenrand drei Vogelstrauße, für die sich unsere begeisterten Kinder längere Zeit die Nasen an der Fensterscheibe platt drücken.
Das Kap ist nicht mehr als ein Holzschild, vor dem jeder Tourist sein obligatorisches Foto schießt. Unsere Kinder finden diesen Ort aus einem ganz anderen Grund großartig – die Felsen laden zum Klettern ein und so wird aus dem kurzen Fotostopp eine längere Bewegungspause.
Auf dem Rückweg legen wir noch einen kurzen Stopp in Simon’s Town ein und lassen den Abend mit der Beobachtung der dort lebenden Pinguine ausklingen.

Ihr merkt, wir hatten einen tollen Start hier und sind gut in unserem temporären Heim angekommen. Unsere Gastgeberin Adele versorgt uns regelmäßig mit Tipps, was wir alles mit Kindern unternehmen können und gibt uns das Gefühl, dass wir mehr als Willkommen sind.

6 Kommentare

  1. Pingback: Unsere Tipps für deinen Aufenthalt mit Kind in Kapstadt – bela-mondo.de

  2. Pingback: Unsere ersten zwei Wochen in Kapstadt – bela-mondo.de

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