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Auf geht’s in die Drakensberge

Nach zwei wunderbaren Wochen an der South Coast freuen wir uns auf die Drakensberge, das höchste Gebirge des südlichen Afrikas und gleichzeitig die natürliche Grenze von Lesotho und Südafrika. Der mit 3482 m höchste Gipfel befindet sich in Lesotho, hier wird die Gebirgskette Maloti genannt. Wir beziehen in der Nähe von Winterton Quartier und wohnen eine Woche in einem wunderschönen reetgedeckten Häuschen mit Blick auf die Drakensberge im Bereich des Monks Cowl.

Ausblick von unserer Unterkunft auf die Drakensberge

Ausblick von unserer Unterkunft auf die Drakensberge

Die Temperaturen haben es in sich, tagsüber zeigt das Thermometer weit über 30 Grad an und nachmittags erleben wir regelmäßig kurze aber heftige Gewitter. Wanderungen wollen wir folglich auf den Vormittag beschränken. Bei der Auswahl einiger kindertauglicher Wanderungen stellen wir fest, dass wir auf die Highlights im 1,5 Stunden entfernten Royal Natal NP mit seinem berühmten Amphitheater leider verzichten müssen, da die schönsten Wanderungen meist 5-8 Stunden dauern – zu lang für unsere Kinder. Wir entscheiden uns daher für zwei Wanderungen am Monks Cowl und die „Bergview“-Runde am Giants Castle. Im Folgenden haben wir euch unsere Highlights aus den Drakensberge aufgelistet:

  • Unsere Wanderungen in den Drakensbergen
    • Bergview am Giants Castle

      Die Wanderung Bergview wird in unserem Reiseführer als schönste Wanderung am Giants Castle mit schönem Blick auf die Berge angepriesen. Da sie nur zwei Stunden dauern soll, ist für uns klar, dass wir diesen Weg mit unseren Kids gehen wollen. Obwohl wir am Vormittag unterwegs sind, brennt die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel und wir sind froh darüber, beide Kinder in den Kraxen sitzen zu haben, da wir so zügig wandern können. Der Weg ist der Sonne sehr ausgesetzt und führt durch eine grasige Hügellandschaft mit breitem Bergpanorama im Hintergrund. Leider ist die Route so beschrieben, dass sich der schöne Anblick der Berge meist in unserem Rücken befindet. Der letzte Kilometer führt dann auf der Straße zurück zum Ausgangspunkt. Die Wanderung lebt vom Ausblick auf das schöne Bergpanorama, das leider teilweise von den letzten, noch nicht von der Sonne aufgelösten Wolken verdeckt ist. Wir empfehlen die Wanderung nur bei klarem, wolkenfreien Wetter zu machen und unbedingt in der entgegengesetzten Richtung zu starten, damit das tolle Panorama vor einem liegt.

      Wanderung Bergview am Giants Castle

      Wanderung Bergview am Giants Castle

    • Sphinx am Monks Cowl

      Sehr gut gefällt uns der Weg „Sphinx“ im Wandergebiet des Monks Cowls. Die zwei bis dreistündige Wanderung ist abwechslungsreich, zeitweise auch recht anstrengend und führt uns zunächst stetig durch einen Wald nach oben. Von dort schlängelt sie sich an den Hängen entlang stets mit schönem Blick auf die umgebende Bergwelt. Unsere Große wandert ausgestattet mit ihrem kleinen Wanderstöckchen munter mit und will erst nach zwei Drittel der Strecke in die Kraxe. Wir wandern an den Crystal Falls (einem kleinen Wasserfall) vorbei bis auf den Kopf der Sphinx von der man einen phantastischen rundum Blick auf die Berge hat. Die Kinder klettern vergnügt auf den Steinen herum und wir genießen ein kleines Picknick, bevor wir uns auf den Rückweg machen.

      Ausblick von der Sphinx am Monks Cowl

      Ausblick von der Sphinx am Monks Cowl

    • Sterkspruit Falls Wanderung

      Auch diese kurze Wanderung führt uns zunächst durch einen Wald, anschließend mit Blick auf die Berge über eine Wiese bis wir zu den Sterkspruit Falls gelangen. Nach einem kleinen Picknick wandern wir weiter bis zu den Pools, kleine Bademöglichkeiten in dem Fluss oberhalb des Wasserfalls. Da wir spät dran sind und die Kinder bald Mittagschlaf machen müssen ist ein erfrischendes Planschen für uns leider nicht möglich und so wandern wir schnell weiter, bevor aus den Kraxen Protest laut wird.

      Sterkspruit Falls am Monks Cowl

      Sterkspruit Falls am Monks Cowl

  • Ausritt mit Blick auf die Berge

    Die Drakensberge als Kulisse für einen Ausritt hatte ich schon zu Beginn unserer Reise fest in den Blick genommen. In der Nähe unseres Hauses finden wir einen Reitstall, der Ausritte anbietet und so reite ich zwei Stunden an einem sonnig-heißen Vormittag durch traumhafte Landschaft, über Wiesen und Felder immer mit Blick auf die Berge. Die Kinder dürfen während dessen auf einem von Volker geführten Pferd kostenlos (!) reiten und so unternehmen die drei ebenfalls eine kleine Wanderung.

    Ausritt in den Drakensbergen am Monks Cowl

    Ausritt in den Drakensbergen am Monks Cowl

  • Ausflug nach Lesotho

    Da wir 96 Tage in Südafrika sind, aber nur ein 90 Tage-Visum haben, machen wir uns an Heiligabend, unserem 89. Reisetag auf den Weg nach Lesotho, dort hoffen wir durch die Aus- und wieder Einreise nach Südafrika eine Visa-Verlängerung zu bekommen. Direkt nach dem Aufstehen wollen wir losfahren, da der Grenzübergang Caledonspoort, 2,5 Stunden von unserer Unterkunft entfernt liegt. Geplant ist am Vormittag dort anzukommen, um ein, zwei Stündchen im Land zu bleiben und das Städtchen Butha-Buthe sowie eine Höhle mit alten Felsmalereien der San anzuschauen. Mit dem Mittagschlaf der Kinder wollen wir uns wieder auf die Rückreise begeben, damit es für die Kinder im Auto nicht zu langweilig wird.
    Wir sitzen alle im Auto und warten darauf, dass sich unser elektrisches Tor öffnet, doch es reagiert nicht. Was nun? Wir erreichen unseren Vermieter, der sich direkt auf den Weg macht. Die Batterie hatte sich vollständig entladen und wurde nach dem letzten Gewitter nicht wieder automatisch aufgeladen. Leider haben wir dadurch eine Stunde Zeit verloren, machen uns aber dennoch gutgelaunt auf den Weg Richtung Lesotho. Wir fahren vorbei am Sterkfontein Dam Nature Reserve und genießen den tollen Blick auf den See. Im Golden Gate Highlands National Park sind wir tief beeindruckt von der wunderschönen felsigen Landschaft.

    Unterwegs nach Lesotho

    Unterwegs nach Lesotho

    Die Ausreise aus Südafrika klappt problemlos, bis wir an der Schranke stehen – es fehlen die Papiere von der Autovermietung, dass wir in Lesotho versichert sind! Bei weit über dreißig Grad warten wir, glücklicherweise im Schatten, auf die Erlaubnis der Autovermietung. Der Grenzbeamte fordert irgendwann „Geld für einen Drink“, das wir ihm versteckt in unserem Pass überreichen sollen. Wir spielen ahnungslos und können den Polizist tatsächlich mit 20 Rand abspeisen. Nach einer Stunde Wartezeit dürfen wir endlich weiter fahren. Mittlerweile ist es Mittagszeit und wir machen statt eines richtigen Ausfluges nach Lesotho nur eine Steppvisite, holen uns ein Eis und beobachten die Menschen in dem wuseligen Städtchen Botha-Buthe. Danach machen wir uns schon wieder auf den Rückweg nach Winterton, denn für unsere Kleinen ist es Mittagsschlafzeit. Bei der Ausreise kriegen wir das erhoffte Visum, mit dem wir nun eine Woche länger in Südafrika bleiben dürfen.

    "Welcome to Lesotho"-Schild am Grenzübergang

    „Welcome to Lesotho“-Schild am Grenzübergang

  • Spioenkop Nature Reserve

    Zwei Nachmittage verbringen wir in diesem kleinen Reserve, das von einem schönen See dominiert wird. Die Südafrikaner nutzen das Reserve weniger um auf Safari zu gehen, sondern vielmehr um dort am Wochenende zu picknicken und im See zu baden und angeln. Wir als safariverrückte Familie wollen natürlich lieber einen Gamedrive machen und sichten schnell einige Zebras und Antilopen (Kudus, Südafrikanische Kuhantilope). Die Freude ist aber noch viel größer, als wir in der Ferne eine Giraffe entdecken und ein paar Meter weiter sogar ein Breitmaulnashörner.

    Breitmaulnashorn im Spioenkop Nature Reserve

    Breitmaulnashorn im Spioenkop Nature Reserve

Fazit

Unsere Zeit in den Drakensbergen hat uns unheimlich gut gefallen. Es gibt viel zu entdecken und je wanderfreudiger die Kinder sind, desto mehr hat man von der atemberaubenden Bergwelt. Das einzige was wir tatsächlich ein wenig bedauern ist, dass wir die schönsten Wanderungen im Royal Natal aufgrund der angesprochenen langen Wanderzeiten nicht gehen konnten. Dennoch hatten wir eine wundervolle und unvergessliche letzte Station unserer Südafrika-Reise und können es kaum fassen, dass die drei Monate in Südafrika schon wieder vorbei sind.

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