Mit großer Vorfreude fahren wir von Jeffreys Bay zum Addo Elephant Park um vier Tage den Nationalpark zu erkunden. Wir wohnen in einer der Forest Cabins, eine Selbstversorgerunterkunft im Main Camp. Trotz der Einfachheit übersteigt das Zimmer eigentlich unser Übernachtungsbudget. Wir wollen aber unbedingt im Park übernachten denn das Camp bietet uns insbesondere mit unseren Kindern einige Vorteile:
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Wir können quasi von der Haustür aus unsere Game Drives starten und die besonders ergiebigen Zeiten direkt um die Öffnungs- bzw. Schließzeit des Gates ohne lange An- und Abfahrt ausnutzen.
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Es gibt ein Restaurant, so dass wir nicht immer kochen müssen.
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Milch oder ähnliches können wir im Camp Shop (nach-) kaufen.
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Es gibt einen Swimmingpool (auch mit Babybecken) und einen kleinen Spielplatz.
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Abends können wir dank unserer Babyfon-App zum Wasserloch gehen und dort in Ruhe Tiere beobachten.
Schnell kristallisiert sich für uns eine Tagesstruktur heraus: Die Kinder wachen während unserer Zeit im Addo gegen 6h auf, so dass wir sie noch im Schlafanzug ins Auto setzen und zum Morgen Game Drive los fahren. Die erste Stunde sitzen sie meist noch gemütlich in ihren Kindersitzen, trinken ihre Morgenmilch und bewundern die ersten Elefanten, die unseren Weg kreuzen. Die grauen Dickhäuter sind immer wieder faszinierend zu beobachten. Im Park gibt es etwa 600 Elefanten und wir sehen sie direkt neben unserem Auto beim Fressen, die Straße überqueren oder an den Wasserlöchern in teilweise großen Ansammlungen trinken und sich abkühlen.
Besonders gut gefallen den Kindern auch die Zebras, die wir bei einem unserer Gamedrives in großer Vielzahl sehen. Einige überqueren ähnlich wie die Elefanten direkt neben unserem Auto die Straße während die Kinder begeistert am Fenster hängen.
Ist die Morgenmüdigkeit erst einmal verschwunden kommt Leben in unsere Kinder. Das Auto wird zum Spielplatz und zwischendurch bei besonders nahen Tierbegegnungen schauen sie immer wieder staunend aus dem Fenster.
Nach etwa 1,5 Stunden Safari mit vielen tollen Beobachtungen macht sich der Hunger bemerkbar und wir steuern für das Frühstück den umzäunten Picknickplatz an. Im Anschluss fahren wir zum beinahe angrenzenden Hide, einem dicht bewachsenen umzäunten Platz, von dem man versteckt hinter einer Bretterwand durch Sehschlitze Tiere recht nah am Wasserloch beobachten kann. Wir haben jedes Mal Glück und sehen stets Elefanten, einmal auch Zebras und Warzenschweine.
Zurück im Camp toben sich die Kinder täglich am Pool aus, bis es dann für sie zum verdienten Mittagschlaf geht. Bevor wir zu unserem Abend Game Drive aufbrechen, nutzen wir die Möglichkeit im Restaurant Essen zu gehen, statten dem Spielplatz einen Besuch ab und schauen am Wasserloch, ob sich dort wieder einmal ein paar Elefanten versammelt haben.
Die Safaris am Abend halten wir in der Regel deutlich kürzer als die am Morgen, da unsere Kinder abends nicht mehr so ausdauernd Tiere beobachten und im Auto spielen. Meistens sind es knapp 1,5 Stunden, in denen wir neben Elefanten und Zebras auch Büffel, Spitzmaulnashörner, Erdmännchen, Kudus, Südafrikanische Kuhantilopen, Warzenschweine, Schildkröten, Hyänen und Schakale sehen. Unser besonderes Highlight ist die Sichtung zweier Löwen, die direkt an einem Busch am Straßenrand faulenzen. Im Addo Elephant Park gibt es derzeit nur 14 Löwen und die Wahrscheinlichkeit eines dieser Tiere während der Safari zu sehen ist allein wegen der Vegetation nicht besonders hoch.
Nach einem erlebnisreichen Tag liegen die zwei Kleinen um acht Uhr im Bett und wir gehen mit aktivierter Babyfon-App ans Wasserloch um dort bei einem Glas Wein noch ein paar Tiere zu beobachten und Stille zu genießen. Besonders schön ist es ein Spitzmaulnashorn zu sehen, das bei unseren Besuchen regelmäßig abends am Wasserloch aufkreuzt.
Ein weiteres Highlight für uns Erwachsene ist die Buchung einer zweistündigen Nacht-Safari. Wie üblich teilen wir uns auf zwei Tage auf, damit wir beide in den Genuss dieses Game Drives kommen. Jeweils um 19h fahren wir mit einem großen Safariwagen in den Park rein, der für Selbstfahrer um 18.30h schließt. Wir genießen es sehr einmal ohne Kinder eine Tour zu machen. Die erste Stunde fahren wir im Hellen bzw. bei Dämmerung durch den Park und sehen u.a. Hyänen, Büffel und Elefanten.
Mit zunehmender Dunkelheit schaltet der Guide die Front- und Seitenscheinwerfer an, so dass wir dennoch einige Tiere sehen können. Die spannenden nachtaktiven Tiere wie Stachelschweine, Erdwölfe oder Erdferkel entdecken wir leider nicht, aber immerhin sehen wir Eulen und Buschhasen.
Fazit:
Safari mit kleinen Kindern ist ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten, je älter sie sind, desto mehr können sie an der Safari teilhaben. Unsere beiden Kleinen waren sehr interessiert an den Tieren, insbesondere dann, wenn sie unmittelbar am Auto waren. Da die Aufmerksamkeitsspanne von kleinen Kindern doch noch sehr begrenzt ist, sollten die Pirschfahrten aber nicht zu lang erfolgen. Wir haben temporär das Auto als Spielplatz freigegeben und so für alle einen guten Kompromiss gefunden.
Nach unseren vier tollen Safari Tagen geht es nun über Grahamstown in Richtung Wild Coast.
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