Swellendam und Umgebung

Unser dritter Stopp auf unserer Tour durch Südafrika ist Swellendam, ein kleines Örtchen 230 km östlich von Kapstadt. Swellendam ist nach Kapstadt und Stellenbosch Südafrikas drittälteste Stadt und besticht durch wunderschöne alte, teils reetgedeckte Häuser im kapholländischen Stil.

Drostdy Haupthaus in Swellendam

Wir wohnen eine Woche in einem zentralgelegenen hübschen kleinen Häuschen. Von hier aus wollen wir den vor den Toren der Stadt gelegenen Bontebok Nationalpark und das Marloth Nature Reserve erkunden. Das bei vielen als Geheimtipp gehandelte und nur 45 Minuten entfernte De Hoop Nature Reserve ist ein weiteres Must See auf unserer Liste.

Bontebok Nationalpark – Unsere erste Safari mit Kindern

Der Bontebok Nationalpark ist mit circa 2800 Hektar ein vergleichsweise kleiner Nationalpark und beherbergt die seltenen Buntböcke, von denen etwa 200 im Park leben. Große Tiere wie Elefanten oder Giraffen gibt es hier zwar nicht, dafür wollen wir unsere zweite Chance nach dem Table Mountain Nationalpark nutzen eines der 22 dort lebenden Bergzebras zu sehen.

Buntböcke im Bontebok National Park

Wir fahren an zwei verschiedenen Tagen für Gamedrives und Wanderungen in den Park. Wir sehen einige Buntböcke, die mit ihrem braun-schwarz-weißen Fell hübsch anzusehen sind. Ansonsten verlaufen unsere Gamedrives recht ereignislos, lediglich ein paar Antilopen (Südafrikanische Kuhantilopen, Kap-Greisbock und Rehantilopen) sehen wir in der Ferne.

Kämpfende Buntböcke

Die Kinder spielen während der Suche nach dem nächsten Tier im gesamten Auto und finden es klasse sich endlich einmal unangeschnallt bewegen zu dürfen. Beide machen ihre ersten Fahrstunden und lenken auf unserem Schoß sitzend begeistert den Wagen. Auch bei unseren Wandersafaris, sehen wir lediglich eine südafrikanische Kuhantilope, dafür sind die Wege toll und so genießen wir die kurzen Wanderungen ungemein.

Bushbok Trail im Bontebok National Park

Die ersehnten Bergzebras sehen wir dann doch noch als wir am zweiten Tag auf dem Weg zum Gate in der Ferne sechs der wunderschön anzusehenden Tiere sichten. Im Gegensatz zu den Steppenzebras sind die Bergzebras etwas kleiner und haben ein kontrastreicheres Zebramuster, da ihnen die Schattenstreifen fehlen.

Bergzebras im Bontebok National Park

Abschließend lässt sich sagen, dass man den Park nicht mit den großen, tierreichen Parks wie Addo Elefant Park oder Krüger vergleichen kann. Für Gamedrives bietet er nur wenig Abwechslung, da man nur mit Glück andere Tiere als Buntböcke sieht. Für Kinder sind die Tiere meist zu weit weg, um bei ihnen Begeisterung auszulösen. Toll sind jedoch die kurzen Wanderwege, die der Park bereit hält und die man mit Kindern auf dem Rücken oder auch zu Fuß bewältigen kann. Ein schöner Fluss lädt zum Picknicken, Baden und Verweilen ein. Es gibt dort Grillmöglichkeiten, einen kleinen Spielplatz und sanitäre Anlagen.
De Hoop Nature Reserve

Was sollen wir sagen – der Park ist wunderschön und gehört sicherlich zu unseren Highlights in Südafrika! Natürlich gibt es auch hier keine der oben angesprochenen großen Tiere, dafür kann man Strauße und diverse Antilopen in großer Anzahl und nächster Nähe beobachten. Selbst unsere Kleine hängt begeistert am Fenster und zeigt aufgeregt auf die Tiere. Am See tummeln sich einige Flamingos und von der Küste aus kann man auch hier im Frühling Wale beobachten.

Vogelstrauß mit Jungen im De Hoop Nature Reserve

Das Highlight des Parks ist sicherlich die unbeschreiblich schöne Dünenlandschaft. Wir verweilen einige Zeit in den fast schneeweißen Dünen, genießen die beeindruckende Aussicht auf die Weite des Meeres und die schöne Küste, spielen im Sand und beobachten Buckelwale und Südkaper.

Küste im De Hoop Nature Reserve

Für alle, die einmal ohne Kinder nach Südafrika reisen: Entlang der Küste führt der 54 km lange Whale Trail, eine 5-Tages-Wanderung, die sicherlich weit oben auf unserer To-Do-Liste gestanden hätte, wenn wir ohne Kinder das Land bereist hätten.
Marloth Nature Reserve

Im Marloth Nature Reserve suchen wir uns die Wanderung zum Wasserfall heraus – eine Stunde hin- und zurück ist eine gute Distanz, um sich mit Kindern in der Kraxe nicht völlig zu verausgaben. Der Weg führt wunderschön durch den Wald, allerdings kommen wir doch ziemlich ins Schwitzen, weil einige Höhenmeter zu überwinden sind. Der Wasserfall enthält leider nicht viel Wasser, so dass er nicht so imposant wirkt.

Duiwelsbos Wasserfall im Marloth Nature Reserve

Die vielen Felsen am Fuße des Wasserfalls laden unsere Große zum Klettern ein. Für die Kleine ist der Schwierigkeitsgrad leider noch zu hoch, so dass wir nur ein kurzes Picknick machen, bevor wir uns wieder auf den Abstieg begeben.
Und sonst?

Manchmal muss man auch übers Wetter schreiben, denn das ist hier ganz schön verrückt. Die Temperaturen haben es im Frühling in sich: An dem einen Tag schwitzen wir bei 40°C und verbringen den Tag auf Berry‘s Guest Farm, einer schönen Beerenfarm mit Schwimmbad und vielen Spiel- und Entdeckungsmöglichkeiten für Kinder. Direkt am nächsten Tag passiert etwas, was wir in Deutschland in der Dimension gar nicht kennen: Temperatursturz um 25°C (!), auf gerade mal 15°C, nachts sogar nur winterliche 6°C. Wir sind aber froh darüber, so können wir bei angenehmen Temperaturen im Marloth Nature Reserve wandern gehen.
Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass man auch in Swellendam hervorragend mit Kindern Essen gehen kann – wir freuen uns in bisher jeder Stadt geeignete Restaurants zu finden, in denen wir entspannt und gut mit unseren Kleinen Essen gehen können. Wir werden das wahrscheinlich ganz schön vermissen, wenn wir wieder in Köln sind…