Etosha NP (Namutoni) – Etosha NP (Halali)
In der Nacht werde ich wach vom lauten Löwengebrüll und so stehe ich um 4:30 Uhr auf und gehe zum Wasserloch. Leider kann ich dort keine Tier entdecken, erahne stattdessen, dass das Gebrüll von viel weiter weg kommt. Immerhin kommen wir so pünktlich los und verlassen mit der Öffnung des Tores das Namutoni Camp. Unsere erste Anlaufstelle ist noch mal der Giraffenkadaver, den wir am Vortag bei „Klein Namutoni“ gefunden haben. Der Kadaver wimmelt von Maden und einige Geier scheinen dort auch gerade zu frühstücken. Wir begeben uns auf den Rundweg Twee Palms und begegnen kurz darauf einer Löwin mit vier Babys, die direkt neben uns spielen und von denen eines neugierig auf unser Auto zuläuft. Erst als der Kleine ca. 2 Meter vom Auto entfernt ist brüllt die Mutter einmal kurz und das Jungtier dreht auf der Stelle um und läuft zu seiner Mutter zurück.
Löwenfamilie
Wirklich ein toller Start in den Tag. Auf der weiteren Runde entdecken wir zwei neue Tierarten für uns, einen Löffelhund und einige Schildkröten.
Auf der Straße Richtung Norden blitzt ein grauer Rücken zwischen Büschen hervor und wir können etwas entfernt ein Nashorn erspähen. Es geht querfeldein und wir überlegen uns, dass es an einer anderen Straße wieder aus der dichten Buschlandschaft rauskommen müsste. Also fahren wir dort hin und setzen uns auf die runtergelassenen Fenster um möglichst weit über die Büsche hinwegsehen zu können. Tatsächlich entdecken wir das Nashorn nach kurzer Zeit immer noch in unsere Richtung kommend wieder. Es ist noch einige hundert Meter entfernt und wir nutzen die Chance unsere Position nach zu justieren und fahren einige Meter vor. Und dann passiert tatsächlich womit wir beide nicht gerechnet haben, das Nashorn galoppiert genau neben uns aus den Büschen, dreht direkt vor unserem Auto eine Runde, beruhigt sich dann und trottet schließlich davon. Vielleicht wurde es vorher in den Büschen von Raubtieren aufgeschreckt. Was für ein Erlebnis.
Nashorn
Auf dem Weg Richtung Halali begegnen wir noch zwei dösenden Löwenmännchen in Kalkheuwel und einigen Vogelstrauße und Antilopen. In Halali angekommen werfen wir bei der Anmeldung einen Blick ins Game Sighting Book und die dort verzeichneten Sichtungen von großen Löwenrudeln und Leoparden nähren die Hoffnung auf weitere beeindruckende Erlebnisse.
Wir fahren den Rhino Drive, die Main Road nach Rietfontain und von dort Richtung Salvadora aber nennenswerte Sichtungen bleiben aus, bis auf dem Rückweg von Salvadora plötzlich ein Leopard direkt am Straßenrand liegt. Das Tier ist trotz der ungedeckten Lage so gut getarnt, dass wir es erst so kurzfristig bemerken, dass wir noch ein Stück an ihm vorbei fahren und dann erst mal wieder ein Stückchen vorsichtig zurücksetzen. Der Leopard lässt sich davon aber nicht stören und so können wir ihn aus nächster Nähe beobachten bis er nach einer Weile aufsteht und lautlos in der Vegetation verschwindet.
Leopard
Von einem entgegenkommenden Fahrzeug mit dem wir uns kurz austauschen erfahren wir, dass einige Kilometer weiter ein Zebra gerissen wurde. Wir entdecken die Stelle trotz der guten Beschreibung nur mit Glück und treffen vier Löwinnen hinter recht dichtem Buschwerk beim Fressen an. Beeindruckt von der Szenerie beeilen wir uns in Camp zu fahren und treffen dort drei Minuten vor Schließung ein. Beim Zeltaufbau macht uns ein französischer Nachbar noch auf zwei freche und wenig scheue Honigdachse aufmerksam, die gerade dabei sind Mülltonnen im Camp zu plündern. Den Abend lassen wir am Wasserloch ausklingen, dort zeigt sich aber außer einer afrikanischen Wildkatze nur ein buntes Sammelsurium an Insekten im Licht der Scheinwerfer.
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